Nachklang | eine neue Weihnachtstradition: Weihnachten im Veedel

Wenn an Heiligabend 150 Menschen durch die Buchheimer Straße laufen, sich gegenseitig Frohe Weihnachten wünschen und dabei einen Gottesdienst feiern, wenn sie laut am Rhein das Odufröhliche singen oder Ihr Kinderlein kommet vor einem Schaufenster anstimmen, wenn Jugendliche aus der Gemeinde die Weihnachtsgeschichte lesen und eine Krippe am Wiener Platz erscheint, dann ist das schon irgendwie besonders.

Tatsächlich haben wir in unserer Gemeinde dieses Jahr sehr viele besondere Weihnachtserlebnisse gehabt: Die Auferstehungskirche, in der nicht genug Plätze da waren und Stühle nachgestellt werden mussten. Die festliche Christvesper, in der das Licht der Weihnacht durch die Reihen weitergegeben wurde. Der ökumenische Gottesdienst, der einmal mehr beweist, dass diese Gräben nicht mehr trennend sein müssen. Die Kantate am zweiten Feiertag. Ja, es war viel los.

Und dann eben dieser Gottesdienst im Veedel. Wo sich Nachbar:innen auf der Straße trafen, wo drei Tage lang irgendwie immer was los war, und zwar in wunderbar weihnachtlicher und friedlicher Form. Wo Nachbarn Essen rausbrachten, Fremde Glühwein miteinander tranken und immer wieder ins Zentrum rückte, dass Mülheim ein sehr heiliger Ort ist. Das war ein Erlebnis. Für die geschätzten 250 Menschen, die teilnahmen. Und für uns, für das Team aus der Gemeinde, das das alles konzipiert hat. Es war die wunderbare Erkenntnis, dass sich Weihnachten in so vielen Formen ereignen kann, eben auch für die Menschen, die gar nicht mehr unbedingt einen klassischen Gottesdienst aufsuchen würden, und das waren viele der Besucher:innen. Weil Gott immer wieder neue Wege findet. Weil Bethlehem in Mülheim ist. Weil Weihnachten sich so ereignet, dass die Menschen tief in ihren Herzen spüren: Fürchtet euch nicht. So war es dieses Jahr. Gottseidank.

Übrigens: Das war das dritte Mal, dass Weihnachten im Veedel stattfand. Und es scheint fast, als wäre das inzwischen eine Tradition – zumindest haben das einige von euch gesagt: „Das ist unser Weihnachten, an dem wir hier spazieren gehen“. Schön ist das!